Österr. Staatsmeisterschaft MTB-Marathon 3. Juli 2010 in Pruggern

Extrem heiß ging es letzten Samstag beim Mountainbike Marathon in Pruggern – Gröbminger Land her. Im Zuge der Österreichischen Staatsmeisterschaft über die Marathon-Distanz waren über 50 Lizenzfahrer auf der Jagd nach den begehrten Medaillen. Insgesamt zählte das Starterfeld 116 Teilnehmer/innen für die „Classic“ Strecke (77km – 2.850hm) und 137 für die „Small“ Distanz (44km – 1.420hm).
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Um Punkt 12.00 Uhr ging das Rennen los und wurde die nächsten Stunden zur echten Hitzeschlacht. Nach den ersten 400hm Forststraße bergauf wechselten immer wieder kurze Trail-Abfahrten mit saftigen Bergauf-„Stichen“ durch den Wald. Die technischeren Passagen waren alle perfekt trocken und machten bergab wie bergauf richtig Spaß.
Nach den sehr kurzweiligen aber durchaus heftigen 44km (Ziel der „Small“-Distanz) ging es in der brütenden Nachmittagshitze 1.100hm bergauf zur Galsterbergalm – wahrscheinlich der Hauptgrund für die zahlreichen Ausfälle auf der „Classic“-Strecke. Wer aber den Anstieg schaffte, wurde mit einer lässigen Abfahrt belohnt … anfangs ging es auf der Schotterpiste und dann immer wieder im Wald direkt und steil bergab.
Mit rauchenden Bremsen und leichten Krämpfen hieß es dann wieder in den runden Tritt finden, um nochmals 400hm bergauf zu klettern. Auch die Schlussabfahrt führte wieder recht spannend mitten durch den Wald hinunter nach Pruggern, wo ich nach 4:35 als gesamt 33. durchs Ziel fuhr.
Sieger und Österr. Staatsmeister wurde Marathon-Europameister und Vizeweltmeister Alban Lakata aus Lienz vor Daniel Geismayr und Thomas Strobl. Bei den Damen wurde Theresia Kellermayr vom Team Zweirad Janger Simplon Staatsmeisterin über die Marathon-Distanz.
Hana kam auf der „Small“-Strecke nach 3:15 als gesamt 9. Dame (18 Starterinnen) ins Ziel und belegte Rang 4 in der Altersklasse Damen 1 (10 Starterinnen).
Für uns beide war Pruggern eine feine Abwechslung zu den XTERRA-Bewerben, die wir hoffentlich beide bald wieder angehen können. Ich war mittlerweile zumindest das erste Mal wieder schmerzfrei laufen – hoffe das bleibt so …

Aber jetzt zu Hanas Bericht:
Meine Annahme, dass ich vor dem Start eines Mountainbike-Marathons weniger nervös sein würde als vor einem Triathlon, war leider falsch. Mit pochendem Herz stand ich im Starterfeld und wartet auf den erlösenden Startschuss, der immer das absolut wirksamste Mittel gegen die präbewerblichen Symptome ist.
Ich kämpfte mich den ersten Anstieg in der brütenden Hitze hinauf und konnte die meisten Damen, die zu Beginn der Steigung an mir vorbeifuhren, wieder retour überholen. Motiviert fuhr ich den ersten Downhill an. Doch die Tafel mit den drei Pfeilen („Gefahr – sehr langsam“), ein paar zögernde Fahrer und Schieber vor mir und auch mein diesmal vor Anstrengung laut schlagendes Herz ließen mich vom Rad absteigen und laufen. Als ich das ärgste Stück hinter mir hatte und wieder aufsteigen wollte, hörte ich von hinten jemanden kommen – höflich wollte ich den Fahrenden vorlassen. Ich stieg am Rande des Weges wieder auf, schaute nach hinten, um mich unmittelbar hinter dem Fahrer einreihen zu können. Das Bild, das sich mir bot, war niederschlagend. Alle, wirklich alle, die ich beim Anstieg mühsam überholt hatte, fuhren in einer geschlossenen Kolonne an mir vorbei. Ich kam mir vor wie an einer Autobahnauffahrt ohne Beschleunigungsspur und die LKWs rasten an mir vorbei … als die Gruppe endlich vorbei war, fuhr ich etwas sauer und frustriert weiter. Bis zur ersten Labestation konnte ich zumindest ein paar aus dieser Gruppe wieder einholen.
Weiter ging es unter der steirischen Sonne über Wurzeln, Pfade und Felder. An dieser Stelle viele Dank an alle Zuschauer, die mit Gartenschläuchen und selbst gebauten Duschen für kurze Erfrischung sorgten.
Nach 3:15h fuhr ich als neunte Dame ins Ziel. Ich war sehr froh es geschafft zu haben und wusste, woran ich noch zu arbeiten habe 🙂

Ergebnisse Mountainbike Marathon Pruggern:
>> Classic-Strecke Gesamt
>> Classic-Strecke Klassen
>> Small-Strecke Gesamt
>> Small-Strecke Klassen

Mountainbike Marathon Pruggern 2010
Bilder: sportograf.com

Salzkammergut Trophy – 12.7.2008

Am 12.7. waren wir bei der Salzkammergut Trophy in Bad Goisern dabei, nachdem Anfang der Woche der Wetterbericht f?r Samstag viel Sonne versprach und wir uns spontan angemeldet hatten. Am Tag davor schaute es wieder ganz anders aus: heftige Gewitter und viel Regen hie? die Prognose und schon am Freitag Abend bei der Startnummernausgabe sch?ttete es recht ordentlich.
Dann der Start am Samstag. Die Berge ringsum wolkenverhangen. Ca. 10 Minuten vor 9.00 begann es programmgem?? zu regnen. Irgendwie absurd da 109km und 3.500 H?henmeter biken zu wollen. Ich dachte zu diesem Zeitpunkt auch nicht ernsthaft daran zu finishen – ansich wollte ich wieder mal eine ordentlich lange Tour im Rahmen eines Bewerbes gem?tlich radeln – quasi zum „Ausgleich“ f?r die deutlich k?rzeren Xterra-Trainingseinheiten. Aber jetzt war man schon mal da … und immerhin traten um die 1.500 andere Biker offensichtlich voll motiviert in die Pedale, um die Strecke B (109km) zu meistern.
Die ersten Anstiege und Abfahrten waren gepr?gt von Schlamm und Matsch und Schiebepassagen im kollektiven G?nsemarsch. Oftmals das selbe Szenario. Sobald es ein bisserl technischer wurde, begann irgendwer vorne zu wackeln und sich quer zu stellen. ?berholm?glichkeiten waren oft sp?rlich – bin leider erst sehr sp?t zum Start gekommen und hatte auch entsprechend viele Teilnehmer vor mir.
Beim 2. Anstieg meinte ein Biker zu mir: „your tire is empty“ – zu dem Zeitpunkt hab ich gerade mit gr?beren Schaltungsproblemen gek?mpft und nicht auf Anhieb verstanden – dann war mir klar: ein schleichender Platter. Ich fuhr wie immer bei Rennen ohne Schlauch/Pumpe da ich mit hart gepumpten Tubeless-Reifen die letzten 3 Jahre nicht eine Panne hatte. Kurz hab ich gedacht: ok, das wars.
Dann hab ich mir einen Ruck gegeben und bin zur letzten Servicestelle zur?ckgerollt und gelaufen. War nat?rlich total frustrierend, weil mir da hunderte Biker entgegen gekommen sind, die ich entweder ?berholt hatte oder denen ich sonst wahrscheinlich nie begegnet w?re. Bei der Servicestelle dann ein bisserl gewartet – letztlich aber sehr happy, dass mir ein Servicemann einen Schlauch eingezogen hat und ich weiter konnte – sch?tze gute 30 Minuten Zeitverlust.
Immerhin hatte es zu regnen aufgeh?rt und die Sonne kam durch. Dann ging es flott dahin – ?ber die H?tteneckalm, der Downhill ?ber die Ewige Wand und in der Ebene bis zum Hallst?tter See. Dann kam der 3. Anstieg rauf zur Rossalm – 1.000hm in einem St?ck und mittlerweile br?tende Hitze. Alles mit Dreck/Matsch verkrustet: Finger, Handschuhe, Kleidung, Trinkflaschen … die ersten 500hm hab ich brav ?berholt. Dann musste ich Tempo zur?ck nehmen, da pl?tzlich ein leises Hungergef?hl aufkam. Hatte bis dahin – wie bei den Xterras gewohnt – ausschlie?lich Powerbar gegessen und viel getrunken.
Die letzten Meter zum „Gipfel“ und zur Raststation hinauf waren eine ziemliche Qu?lerei – nicht zuletzt wegen der pl?tzlichen extremen Hitze und des aufkommenden Hungers. Oben dann ordentlich Salzstangerl und Kuchen abgegessen und auf der langen Abfahrt zum Gosausee super regeneriert. Am letzten Anstieg konnte ich wieder ordentlich ?berholen und bei wieder einsetzendem Regen die letzten 15km ins Ziel d?sen.
Ohne Defekt, Schaltprobleme und den „Ern?hrungsfehler“ w?r sich die angepeilte Zeit unter 7 Stunden wahrscheinlich sch?n ausgegangen. So wurden es 7h 38min.
Hana fuhr die C-Strecke (53km, 1.600hm) in 4h 23min. Nachdem sie den Start erst um 11.00 Uhr hatte, konnte sie immerhin die Strecke regenfrei und die Panoramen gro?teils ohne Wolken genie?en – gatschige Schiebepassagen blieben ihr nat?rlich auch nicht erspart, aber im Ziel blieben nur Begeisterung und Freude ?ber die Faszination Salzkammergut Trophy.
Unser n?chster Bewerb wird der zum Xterra-Cup z?hlende 3-L?nder-Crosstriathlon am 2.8. – hoffentlich wieder bei so perfektem Wetter wie 2007 …