Alpentour Steiermark – oder was von ihr übrig ist

An unzähligen Stellen Winter wie Sommer sind wir ihnen schon begegnet – den Schildern der „Alpentour Steiermark“. Richtig interessiert hat uns das nahezu ausschließliche Forststraßen- und Asphalt-Projekt eigentlich nie. Beim Durchstöbern des Kartenmaterials ist mir letzte Woche aber wieder ein alter Streckenplan der Tour in die Hände gerutscht … und nachdem wir am Wochenende eine gemütliche längere Tour im Auge hatten, warf ich einen Blick auf die skizzierten Etappenpläne.  Zusammen mit der ÖK103 planten wir eine Runde in der Schneealpen-Tonion-Veitsch-Gegend. Die Idee, dort einmal in Ruhe und ohne Diskussionen mit Forst-Personal auch die offiziellen Mountainbike-Strecken zu testen, schien uns nach den doch stressigen Renn-Wochenenden der letzten Monate gerade recht.



Also starteten wir am Samstag um ca. 10.00 Uhr in der Gegend Neuberg a.d. Mürz und peilten zum Aufwärmen unser erstes Ziel  an – die Falkensteinalm. Erste Überraschung in Krampen/Tirol: kein Wegweiser oder Hinweisschild auf die Alpentour zu sehen. Die Gegend vom Skitourengehen bestens bekannt hielt uns das nicht länger auf und so folgten wir quasi alten Winterspuren.
Aber auch beim nächsten Abschnitt nach Mürzsteg hinauf zur Dürriegelalm (1.353m) stand nicht ein Alpentour-Schild. Nachdem sich der Forstweg durch den Buchalpengraben immer wieder teilt, brauchte es ein genaues Studium der ÖK103, um nie den falschen Abzweiger zu erwischen. Langsam kamen Zweifel auf, ob die Alpentour Steiermark in ihrer ursprünglichen Form überhaupt noch existiert … was wir bis jetzt auch nicht weiter recherchiert haben.

Wir rollten abwärts entlang des Falbersbachs bis zum Gasthof Eder und entdeckten erste, wenn auch extrem vergilbte Streckenschilder der „Romantiktour“. Erstmals spannend wurde es dann die steilen Rampen hinauf durch den Lieglergraben zum Wetterl (1.350m), von wo aus man einen feinen Trail über die Skipiste zum Niederalpl einschlagen kann. Dort kehrten wir kurz auf Café und Strudel ein, bevor es Richtung Veitsch/Nikolokreuz weiter ging. Um auch etwas Fahrspaß und Neugierde zu genießen, entschieden wir uns abseits der Alpentour für den Wanderweg über die Sohlenalm (1.352m) hinunter durch den Sohlengraben. Viele Wanderer dürften den Weg nicht mehr nutzen, da er teilweise schon richtig zugewachsen war, was stellenweise ganz witzig zu fahren war. Leider musste man durch viele querliegende Bäume und í„ste immer wieder vom Bike; aber dazwischen waren einige technisch sehr interessante Passagen, die den 350hm-Trail irgendwie zum Highlight des Tages machten.
Abschließend gönnten wir uns noch eine eisige Kneippeinheit in der Mürz, bevor es zum Teichwirt Urani ging, wo wir uns nach fünf Stunden im Sattel ausgiebigst belohnten 🙂