XTERRA Europameisterschaft 2009 – Klopeinersee

F?r mich war die XTERRA EM letzten Samstag (23.08.2009) am Klopeinersee ein beinahe perfektes Rennen: kein Sturz, vom Gef?hl her immer sehr flott unterwegs und Kr?fte bis zum Schluss. Wieso ich knapp vor dem Ziel dann trotzdem ca. 1,5 Minuten und 5 Pl?tze verschenkt habe? Keine Ahnung mehr wieso ? aber alles der Reihe nach.

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Trotz der furchterregenden Wetterprognose (Erinnerungen an die Schlammschlacht 2008 wurden wach) gab es nach dem n?chtlichen Gewitter zwar etwas rutschige Passagen bei den Bike-Abfahrten, aber beim Rennen selbst schien gro?teils die Sonne und es fiel kein einziger Tropfen vom Himmel. Das Wetter am Renntag war also nahezu perfekt, und so begann f?r uns die EM schon einmal ?u?erst positiv.
Beim Schwimmen (ohne Neo) erwischte ich immer wieder f?r mich g?nstige Wasserschatten und war gesamt ca. 5 Minuten schneller aus dem Wasser als im Vorjahr ? das motivierte schon einmal die ersten Meter am Bike, auch wenn ich wieder mal von sehr sehr weit hinten die Aufholjagd begann (Platz 159 nach dem Schwimmen). Der Bike-Kurs war mir vom Vorjahr noch gut in Erinnerung ? da gab es jede Menge knackige Passagen ? also versuchte ich vor den technischen Schl?sselstellen bergauf wie bergab so anzutreten und zu ?berholen, dass ich dann niemanden direkt vor mir hatte. Das gelang auch fast immer sehr gut und so erwischte ich auf den schmalen Downhill-Trails meistens die gef?hlte Ideallinie. Also konnte ich alles sturzfrei und relativ flowig bergab fahren (bis auf die entwurzelte Baum-Passage).
Die letzten Meter am Asphalt Richtung Wechselzone dachte ich nur „sehr cool ? kein Sturz, kein Defekt und eine super Zwischen-Zeit ? hoffentlich ist noch Kraft zum Laufen da“ ? die ersten Meter waren noch etwas unsicher, wie so oft nach einem flotten Bike-Split. Franz Lugstein, ihn hatte ich gerade noch am Bike ?berholt, lief flotten Schrittes an mir vorbei. Aber dann ging es bald super dahin und auch ich konnte immer mehr L?ufer ?berholen. Erstmals konnte ich auch w?hrend eines Rennens mit Adrian ein paar Worte wechseln und wir liefen anfangs der 2. Runde einige Meter zusammen, was mich riesig gefreut hat. Beim steilsten der vielen kurzen Anstiege sp?rte ich, dass noch viel Energie da war. Also hab ich das Tempo forciert und weiter ?berholt ? vorbei an der Verpflegstation und ?ber die wurzeligen Pfade mal rauf mal runter war ich richtig happy, dass ich noch so ein ordentliches Tempo laufen konnte.
Bald musste ich auf der letzten Passage im Wald Richtung Stra?enquerung und Baumwipfelpfad sein ? ein kurzer Blick zur?ck ? niemand hinter mir ? „das war’s“ hab ich gedacht und voller Freunde ?ber das gef?hlt super Rennen, riss ich die Augen auf und dachte mir nur: HALT, wo bin ich jetzt? Pl?tzlich kamen mir L?ufer an einer Stelle entgegen, an der ich eigentlich nicht sein sollte. Es dauerte auch einige Zeit, bis mir klar wurde: unglaublich aber wahr ? ich hab ? das Ziel so knapp vor Augen ? eine Abzweigung verpasst und mich verlaufen. Kurz laut geflucht, umgedreht und einige Meter bergauf retour gelaufen, bis ich in der Ferne das leuchtend rote Trikot von Adrian sah ? ich war wieder deutlich hinter ihm. Wieder laut geflucht, setzte ich kurz vor der Stra?enquerung zu einem verfr?hten Endspurt an, kam am Baumwipfelpfad noch bis auf 5 Stufen an Adrian heran ? dann war es aber aus mit der Kraft ? bin irgendwie die Stufen hinunter getaumelt und ab ins Ziel.
Dort musste ich schon bald wieder lachen ?ber die groteske Situation: in der 2. Runde an einer Stelle verlaufen, wo ein Pfeil eindeutig nach links zeigt ? letztendlich egal, weil die Freude ?ber ein starkes Rennen schnell ?berwogen hat und die paar Pl?tze am Gesamtresultat nicht viel ge?ndert h?tten. In der Gesamt-Wertung erreichte ich mit 3:03:30 den 52. Platz (201 Starter). In der EM-Wertung meiner Altersklasse (mAG30-34) kam ich auf Platz 6 (34 Starter). Auch ohne den Verlaufer h?tte ich die Medaillen-R?nge? meiner AG nicht erreicht.

Aber jetzt zu Hanas Bericht:
F?r mich war die XTERRA EM letzten Samstag ein vers?hnliches Rennen: eine f?r meine Verh?ltnisse sehr gute Schwimmzeit, nur beinahe St?rze beim Biken (DEN Sturz habe ich am Vortag beim Strecken besichtigen schon erledigt: eleganter ?berschlag in der „Rinne“ knapp vor Ende der Runde) und G?nsehautfeeling w?hrend des gesamten Laufens . . .
Der Startschuss fiel recht ?berraschend und ich musste alles geben, um meinen Plan, Peters Wasserschatten zu nutzen, nicht schon nach 20 Metern aufgeben zu m?ssen. Naja, ich schaffte es bis hinter den Steg an ihm dran zu bleiben, aber dann musste ich ihn ziehen lassen. Gl?cklicherweise kamen von hinten immer wieder Schwimmer, an die ich mich zumindest f?r einige Zeit h?ngen konnte. So war ich nach der ersten Runde recht motiviert, als ich auf die Uhr schaute: 15 Minuten ? f?r mich „Bleiente“ eine sehr gute Zeit. Motiviert, aber ziemlich au?er Atem, lief ich in die zweite Runde und konnte mich auch von der lauthals verk?ndeten Ankunft des ersten Schwimmers (er hat f?r die gesamte Strecke 17! Minuten gebraucht) nicht demoralisieren lassen. In der zweiten Schwimmrunde ging mein Plan des Wasserschatten-Schwimmens auch ein paarmal auf und ich konnte mich wieder ein paar Meter „ziehen“ lassen. Auch wenn die Kr?fte schon sehr nachlie?en, war ich beim Ausstieg und dem Blick auf die Uhr sehr happy: 34 Minuten. Letztes Jahr habe ich beim Schwimmen (mit Lauf in die Wechselzone) 52 Minuten verbraten und dieses mal „nur“ 38.
Rauf aufs Bike und ?ber den Asphalt zum ersten Schieben. Dieser Berg hat etliche Fl?che von mir empfangen, zeigte sich aber in beiden Runden unbeeindruckt. Ich hatte zumindest in der zweiten Runde mit einem flacheren Anstieg gerechnet, aber wie gesagt, jedes Fluchen blieb ungeh?rt. Der Berg wurde gef?hlt sogar noch steiler und ich musste, trotz sehr netter Anfeuerungsrufe, keuchend absteigen.
Motiviert von gefahrenen Bergauf-Passagen, bei denen ich letztes Jahr schieben musste, strampelte ich mich durch die zwei Runden. Bergab bremste mental vielleicht der Sturz vom Vortag, die fehlende Kraft oder einfach die Vernunft, die „heil“ zum Laufen wollte. Den ein oder anderen ungewollten Abstieg vom Rad gab es wie auch letztes Jahr, aber nicht ganz so „dramatisch“.
Danke noch einmal an einen italienischen Fan, der meine Einfahrt in die letzte Rinne mit einem „Bravissimo“ kommentierte. Auch ich applaudierte mir innerlich zu dieser Leistung. Musste aber schon bald Tribut zollen, als ich den Fan ausfindig machen wollte, der sogar meinen Namen wusste. Ich h?rte meinen Namen, schaute auf und lag – naja, eine kleine Show-Einlage 🙂
Sehr happy ?ber den ausgebliebenden Einbruch in der zweiten Runde ging es zum Laufen. Und dann kam es – das G?nsehautfeeling ? nicht weil ich so ?berw?ltigt, so gl?cklich und euphorisch war ? nein – mein Kreislauf meldete sich einfach. Ich schaute meine Arme an und war erstaunt mit welcher Macht sich die H?rchen aufstellen k?nnen ? eine Igel-Mama h?tte mich ungefragt adoptiert. Einzig der Gedanke, dass es nach dem Laufen endlich geschafft ist, lie? mich weiterlaufen.
Vers?hnlich wurde das Rennen in der zweiten Runde bei den letzten Stufen bergauf, als das Kreislauf bedingte G?nsehautfeeling dem emotionalen wich. Als ich, das Ziel vor Augen, untermalt mit dramatischer Musik und angefeuert von Zuschauern, sehr gl?cklich und stolz ?ber die Ziellinie lief, da wusste ich, dass sich jede Strapaze mehr als gelohnt hat.
Schlie?lich war ich nach 4:21:33 als 22. Dame im Ziel (28 Starterinnen). Das bedeutete Rang 5 in meiner Age Group (wAG30-34).

Ergebnisse:
Sieger und XTERRA Eurpameister 2009 wurde der Franzose Franky Batelier in sensationellen 2:26:45 vor dem Tschechen Karel Zadak (2:29:18) und dem Briten Sam Gardner (2:29:42). Vorjahres-Sieger und WM Zweiter 2008 Michi Weiss musste wegen eines Defekts am Bike leider schon recht fr?h aufgeben.
Bei den Damen siegte die Schweizerin Renata Bucher mit einer tollen Zeit (2:54:39) vor der Tirolerin Carina Wasle (2:59:00) und der Britin Nicola Duggan (3:07:01).
Mit ?ber 60% internationalen Teilnehmern und 30 Profi-Starter/innen war der XTERRA Austria nicht nur recht gut besetzt, sondern sorgte auch bei den Zusehern f?r vielsprachige Anfeuerungsrufe. Abseits der Strecke und auch bei der Siegerehrung und Abschlussparty im gro?en Festzelt dominierten vor allem die italienischen und tschechischen Fans ? aber auch Teilnehmer aus USA, Mexiko, Kanada und Neuseeland waren mit dabei und brachten ein noch internationaleres Flair an den Klopeiner See, als bei einer reinen Europameisterschaft zu erwarten w?re.
Fazit: super Bewerb, tolle Stimmung und ein gro?es Dankesch?n an das Organisationsteam rund um Robert Latschen, das eine aufregende XTERRA EM an den Klopeiner See gebracht hat!

>> Ergebnisse XTERRA Austria & XTERRA Europameisterschaft 2009
>> ?TRV XTERRA-Cup Zwischenstand Damen
>> ?TRV XTERRA-Cup Zwischenstand Herren

XTERRA Europameisterschaft 2009 Klopeiner See - XTERRA Austria 2009

XTERRA Europameisterschaft Video:

Trainingslager Lanzarote

Vom 1.-15. M?rz waren Hana und ich in Costa Teguise in Lanzarote zum Radeln, Schwimmen und Laufen als Vorbereitung f?r die heurigen Xterra-Bewerbe. Nach langem Hin- und Her?berlegen hatten wir uns vorab entschlossen, R?der vor Ort auszuleihen, was sich letztendlich voll rentiert hat. (Danke an Roland von planet-bikes.de). In der 1. Woche strampelten wir auf Bergamont Dolce-Rennr?dern unsere Kilometer ab und fuhren mal die ganze Insel ab, wobei wir auch einen Abstecher nach Fuerteventura gemacht hatten (ca. 40min mit der F?hre). Die meisten Stra?en waren top aspahltiert und durch das st?ndige leichte bergauf/bergab hatte man nach ein paar Stunden fast immer 1.000hm beisammen, selbst wenn am Trainingsplan „flach“ vermerkt war 🙂
Das Wetter war anfangs oft bew?lkt und sehr st?rmisch. Das Schwimmen selbst mit Neopren bei ca. 17? recht frisch … Daf?r schien in der 2. Woche fast durchwegs die Sonne und es war schon richtig sommerlich hei?. Da hatten wir dann 7 Tage Bergamont „Stallion“ MTBikes, die zwar gewichtig und von der Auststattung her sehr ungewohnt waren (V-Brakes und butterweiche Stahlfedergabeln) … die aber tapfer und pannenfrei alle steinigen Trails ?berstanden haben. Direkt von Costa Teguise aus boten sich der K?ste entlang zahlreiche Schotterwege und Trails, die Bikerherzen h?her schlagen lassen … und auch im Inselinneren st??t man immer wieder auf perfekte MTB-Strecken, die oft direkter und nat?rlich wesentlich naturn?her zu den jeweiligen Tageszielen f?hrten als das LZ-Aspahlt-Stra?ennetz.
Insgesamt waren die 2 Wochen phantastisch und nat?rlich viel zu schnell um. Kaum zur?ck in Wien, tr?umt man schon wieder von Sonne, Meer & Lava … von Paella, Vino Tinto und leckerem Baguette … und nat?rlich von der schlichten Sch?nheit der Landschaft und den perfekten Trainingsbedingungen auf den Kanaren ~ ?Hasta Luego!

Xterra Trainingslager Lanzarote - M?rz 2009